VRIKSHASANA

SANSKRIT

NAME

BEUDEUTUNG

Vrikshasana
Die Baumhaltung

vriksha = Baum

AUSRICHTUNG

  • Ausgangsposition: Tadasana
  • Das Gewicht auf das linke Bein verlagern, Fusssohle ist fest mit der Erde verwurzelt
  • Das rechte Knie anheben und die Fusssohle nahe dem Schambein an die Innenseite des linken Standbeines legen, Zehen zeigen nach unten
  • Das rechte gebeugte Bein im Hüftgelenk nach aussen rotieren, das Knie wandert dabei weiter nach hinten
  • Die rechte Fusssohle fest gegen die Oberschenkelinnenseite des linken Beines drücken und gleichzeitig die Muskeln der linken Oberschenkelinnenseite gegen die rechte Fusssohle drücken
  • Mula und Uddiyana Bandha sind aktiviert
  • Becken bleibt gerade, lange Wirbelsäule, entspannte Schultern
  • Dies bildet eine feste Basis, den Stamm des Baumes
  • Die Hände auf Höhe des Brustbeines im Anjali Mudra sanft aneinander legen
  • Drishti: Den Blick geradeaus richten auf einen festen Punkt
  • Gleichmässig und ruhig atmen
  • Die Asana auf die andere Seite wiederholen

MODIFIZIERUNG

  • Fuss an der Wade lassen oder Zehenspitzen berühren den Boden

VARIATIONEN

HÄUFIGE SCHWIERIGKEITEN

  • Standfuss ist ein- oder ausgedreht, steht nicht gerade
  • Rippen drücken nach vorne
  • Schultern, Nacken sind verspannt

WIRKUNG

  • Verbessert den Gleichgewichtssinn
  • Stabilisiert und beruhigt den Geist
  • Stärkt das Gefühl von Ausgeglichenheit
  • Fördert die Konzentrationsfähigkeit
  • Stärkt die Fuss-, Bein- und Hüftmuskulatur
  • Dehnt die Leisten, innere Oberschenkelmuskulatur, Brustkorb und Schultern
  • Fördert das Verständnis für eine ruhige und gleichmässige Atmung

TIEFERE BEDEUTUNG

Der Baum ist ein Symbol des Lebens. Er ist in Mutter Erde verwurzelt und gleichzeitig zeigt die Krone zum Himmel und schafft Verbindung mit dem Universum. Ein junger Baum steht noch unsicher. Erst die Zeit und die Erfahrung stärken sein Zentrum und geben ihm Kraft und Widerstandsfähigkeit gegen den Sturm des Lebens.

Jeder Baum ist ein Individuum, keiner gleicht dem anderen. Ein Baum, der im Wald steht, ist fähig, in Gemeinschaft zu leben. In der Erde verflechten sich die Wurzeln aller Bäume und dadurch geben sie sich gegenseitig Halt. Kein Baum beansprucht alles für sich allein. Jeder nimmt sich nur soviel Wasser aus der Erde, soviel Licht von der Sonne und soviel Sauerstoff aus der Luft, wie er für seine Existenz benötigt.

Ein Baum muss gleichzeitig stabil und beweglich sein. Ist er zu starr, so bricht ihn ein Sturm entzwei. Ist er zu beweglich, so schaukelt ihn der Wind hin und her. Gleichgewicht kommt aus deinem Herzen. Mitgefühl und Liebe verankern dich stabil im Leben.